im ehmaligen Rosarot

Yoga für Kinder

Nicht nur Erwachsene im Berufsleben, sondern auch Kinder in ihrem Schulalltag sind immer mehr mit intensiv geistigen Tätigkeiten gefordert und mit dem Computer als beliebte Freizeitbeschäftigung setzt sich dies oft zu Hause fort. Der fehlende Ausgleich durch Bewegung und Entspannung kann dann zu Motivations- und Konzentrationsschwierigkeiten in der Schule sowie zu Haltungsfehlern führen, von denen man in letzter Zeit zunehmend hört und liest. Yoga, als ganzheitliche Methode, steht deshalb auch für Kinder seit einigen Jahren hoch im Kurs,

Rosarot befragte Nicolai Romanowski, Autor und Sozialpädagoge, Erzieher und Diplom-Yogalehrer (BDY) zu seinen Erfahrungen damit, denn er bietet bereits seit über 20 Jahren Yogakurse für Kinder an und führt Weiterbildungsseminare für Pädagogen durch.

RR: Herr Romanowski, was hat Sie persönlich bewogen, Yoga für Kinder anzubieten?

NR: Ich habe selbst vor 31 Jahren Yoga in der Schule gelernt. Ich fühlte mich schon nach der ersten Stunde gesammelter und vitaler. Es folgten später als Yoga lehrer zahlreiche Kurse in Schulen, Kita und anderen Einrichtungen. Bei meiner Yogaarbeit mit Kindern merkte ich, dass Yoga auch Kindern helfen kann sich in verschiedenen Ebenen besser zu fühlen und erfüllender den Alltag zu meistern. Das Besondere an Yoga mit Kindern ist, das Kinder viel spontaner, mitteilsamer und phantasievoller Yoga üben wollen als Erwachsene.

RR: Sind Yoga-Übungen besonders kleineren Kindern nicht zu langweilig, bevorzugen diese nicht mehr “Action”?

NR: Das Einstiegsalter für Yoga ist das Kindergartenalter. In diesem Alter sind die Kinder noch sehr impulsiv, verspielt und egozentrisch. Von daher führen wir mit kleinen Kindern kurze Yogasequenzen durch und führen schnelle Wechsel zwischen dynamischen und statischen Übungen durch. Ferner vermitteln wir die Yogaübungen spielerisch, wie basteln z.B. ein Yoga-Memory und denken uns zu den Yoga-Haltungen Geschichten und Phantasiereisen aus. Die Kinder sollen Spaß am Yoga haben, es darf gelacht werden und eigene Vorstellungen eingebracht werden.

RR: Es gibt ja auch vielfältigste Sportangebote – was macht besonders Yoga so interessant als Freizeit- und Therapieangebot für Kinder?

NR: Es geht nicht um das “schneller, höher, weiter”, wie beim Sport, also nicht um Konkurrenz und Leistung, sondern um Achtsamkeit, Individualität, Intuition und gesunde Selbstregulation. Im Gegensatz zum Autogenen Training bietet Yoga, neben Entspannung, Atem und Meditation vor allem körperliche Bewegung an und ist deshalb für die Kinder attraktiver. Yoga kann dem Kind helfen seine Körperhaltung zu verbessern und unsportliche Kinder zu kreativen Bewegungen einladen. Das Gleichgewichtsgefühl verbessert sich, wie z.B. bei der Baumhaltung, wo die Kinder auf einem Bein stehen.

“Jeder, der Yoga intensiv übt, wird Erfolg haben, sei er jung, alt, gebrechlich, krank oder schwach.”
(hathayoga pradipika)